Weihnachstzeit ist Wanderzeit - Der Krippenweg in Fellingshausen

Weihnachten kommt immer so plötzlich. Und dann wird es so schnell so hektisch. Dieses Jahr ist es anders. Dieses Jahr ist vieles wie gelähmt. Dieses kleine Virus macht allen so zu schaffen und die Unsicherheit, was richtig und was falsch ist, wächst. Kann man sich noch aus dem Haus trauen? Ist Weihnachtsmarkt noch erlaubt? Findet überhaupt noch etwas Weihnachtliches statt? Ein wenig schon! Zuverlässig und schön wie jedes Jahr - auf dem Krippenweg in Fellingshausen!

Ich fahre die wenigen Kilometer bis zum Parkplatz bei Fellingshausen mit dem Fahrrad. Es ist der vierte Advent und natürlich ist von Schnee weit und breit nichts zu sehen. Die Temperaturen sind einigermaßen angenehm, selbst der Himmel wird zunehmend heller. Am Parkplatz stelle ich fest, dass es kaum eine Möglichkeit gibt, mein Rad anzuketten. Das sollte ich wohl mal der Gemeinde mitteilen. Scheinbar kann sich kaum jemand vorstellen, dass man mit dem Fahrrad zum Startpunkt einer Wanderung fährt. So müssen ein paar Zweige ihr Leben lassen, damit ich mein Rad an einem Laternenpfahl sicher abstellen kann.

Kurze Zeit später ist auch meine Wanderbegleitung angekommen und wir können los. Unser Plan heute: wir wollen auf den Dünsberg laufen und dazu erst einen Teil des Krippenwegs abgehen. Den Krippenweg gibt es schon lange. Die Idee: in den Wald integriert sind an einem Spazierweg entlang die unterschiedlichsten Weihnachstkrippen aufgebaut. Viele Krippen werden seit Jahren von denselben Personen gestaltet, doch auch als Neuling kann man eine Patenschaft übernehmen und eine Krippe gestalten. Und ganz ohne Pate zu sein, kann man auf einer Strecke von ca. 2 km eine Krippe nach der anderen bestaunen.

Wir sind früh dran, die Sonne lässt sich ein wenig blicken und so haben wir ausreichend Zeit, an den einzelnen Krippen stehen zu bleiben. Die unzähligen Fotos, die wir aus verschiedenen Blickwinkeln und mit wunderschön weihnachtlichen Ideen schießen können, werden eine bezaubernde Erinnerung sein.

Doch irgendwann heißt es Abschied nehmen, von der weihnachtlichen Strecke. Denn wir wollen ja auf den Berg. So biegen wir irgendwann links ab in einen der Wanderpfade. Tunlichst darauf achtend, dass es kein MTB-Trail ist. Der Berg ist schließlich groß genug, die Wege zahlreich und wer wandert, der kann auch drei Schritte weiter zum nächsten Weg laufen. Schließlich wollen wir heil nach oben kommen und nicht gemeinsam mit einem Radfahrer noch vor Weihnachten die Notaufnahme eines Krankenhauses von innen kennenlernen.

Der Weg führt manchmal steil bergan, manchmal sanfter, doch irgendwann erreichen wir den geteerten Rundweg hinauf zum Gipfel, dem wir auf den letzten Metern folgen wollen. So gelangen wir schließlich an eine der schönen, geschwungenen Bänke mit herrlicher Aussicht. Die Sonne hat die Wolken ein wenig aufgebrochen und dank Thermomatten, können wir es uns bequem machen, ein Picknick und den herrlichen Tag genießen, während unsere Blicke weit gen Westen schweifen.