Slowenien und der italienische (Alp-)Traum

Wir starten heute in Kranjska Gora nur zu zweit, obwohl wir am Abend zuvor noch zu fünft unterwegs waren. Einer muss beruflich einen Tag aussetzen und das junge Pärchen, dass sich am Nachmittag zuvor bei uns anschloss, möchte lange schlafen. Aber das ist alles völlig okay und fahrtechnisch ist es zu zweit bei der anstehenden Strecke auch besser als zu viert.

Zunächst geht es flott über den Vrsic in Richtung Mangart. Wegen eines Felsrutsches kann man oben nicht die Runde fahren, aber es hat sich dennoch deutlich gelohnt.

Die Sonne spielt mit und man merkt fast nicht, dass es auf über 1900m doch noch unter 10 Grad hat. Fast. Nicht. Aber eben doch. Auch noch, als wir nach halber Abfahrt spontan zu einer Käserei abbiegen. Hier bekommen wir zwar nicht den erhofften Kaffee, aber eine "nette" Schotterpassage.

Doch ich bin dann froh, als eine halbe Stunde später im Tal an der Soca entlang die Temperaturen deutlich steigen. Und dann geht es über kleinste Straßen nach Itallien.

Den Predil runter , dann nach links und Udine rechts liegen lassen, wieder nach Slowenien und dort auf den TET. So der Plan. Mein Plan. Und C. fährt tapfer mit. Auch als ich spontan abbiege, was er ja nicht weiß.

Dann wird die Straße immer enger. Und steiler. Irgendwann reiht sich Kehre an Kehre und unsere Maschinen bewältigen die Steigung wie Bergziegen. Kilometer für Kilometer, Kehre sich direkt an Kehre reihend, spulen sie im 1. Gang nach oben ab. Auch dann noch, als auf meinem Navi-Handy nur noch ein weißer Bildschirm mit einem roten Pfeil und in der Ferne der Routentrack zu sehen ist. Wir sind gefühlt im Niemandsland zwischen I und SLO und es gibt kein Netz mehr, also keine Navigation mehr und dann irgendwann auch keine Straße mehr. Sackgasse!

Irgendwann sind wir wieder unten und folgen nun der eigentlichen Route. Es geht in schönen Kurven und zahllosen Kehren durch den Wald bergauf. Zwischen den Bäumen scheinen riesige Steinkolosse den Berg hinab kullern zu wollen. Dann öffnet sich eine Hochebene mit einem zauberhaften Dörfchen. Doch wir wollen ja zum TET, verzichten auf einen Stop und fahren...bis zur übernächsten Kurve. Baustelle. Die Straße ist weg. Kein Durchkommen. Ungläubig kehren wir ein weiteres Mal um.

Die Sträßchen waren schön. Die Kurven ein Traum. Und trotz Asphalt eine echte Herausforderung. Vor allem aber waren sie zeitraubend. Der TET wird gestrichen, über irgendwelche Aufgaben aus den Challenges denken wir gar nicht mehr nach. Jetzt geht es über Tervisio nach Podkoren und dann über den Wurzenpass an den Keutschacher See.

Heute stehen die Zelte mal nicht erst um 20 Uhr, wir genießen ein Bad im See und schließlich krönt ein leckeres Essen im Restaurant diesen am Ende doch wundervollen Tag.