Schotter, Regen und die Ziellinie 2022

Ich werde schon in der Nacht kurz vom neuerlichen Getröppel auf meinem Zeltdach wach. Schlafe aber gleich wieder und ein und stecke dann morgens sehr vorsichtig die Nase aus dem Zelt. Uff! Es regnet nicht mehr! Es trocknet sogar schon langsam das Gras ab. Das Zelt muss ich trotzdem wieder nass einpacken. Egal. Ich brauche es ja heute nicht mehr

Denn ich möchte nach dem Finish noch ca 350km über die österreichische Autobahn knattern, zu Elliot, mein Bettchen dort genießen und somit ganz sicher Freitagabend zu Hause sein. Es gibt einen wichtigen Grund dafür und ich bin guten Mutes. Noch. Der vor mir liegende Tag wird mich eines besseren belehren...

Früh um 7.30 Uhr startet am Pyramidenkogel die Fahrerbesprechung und dann geht es los Richtung Slowenien. Wir sind wieder zu dritt, überqueren die Drau und nehmen Kurs auf den Schaidasattel und den Paulitschsattel und dann heißt es: Asphalt ade!

Bis nach St. Margarethen am Kömmel geht es fast nur über Schotter. Diesmal aber unterbrochen von Baustellen mit weichem Sandgeröll und schließlich einem Weg durch den Wald, der nur durch das Navi noch als Route erkennbar ist. Es geht mitten in den Wald, durch Furchen und über Geäst. Hier sollen wir lang? Kurviger.de sagt Ja! Okay!

Es geht bergauf und bergab und dann stehen wir vor mehreren, sich aneinanderreihenden Schlammlöchern. Zurück ist keine Option. Auch wenn uns schon längst klar ist, dass zwar mein Navi-Handy meint, wir seien hier richtig, aber sonst bestimmt niemand. Hoffentlich kommt kein Förster!

Doch wir machen das beste daraus und meine zwei (mittlerweile Lieblings-) Ösis meistern mit ihrer Motocross-Erfahrung diese Herausforderung grandios. Ich mache es auch grandios! Das grandiose Ablegen der Möhre in den Matsch! Aber zum Glück erst nach der Pfütze, so dass ich wenigstens nicht im Matschwasser lande.

Insgesamt fühlt sich der heutige Tag bis zu einem späten Mittagessen nicht nach einem Rodeo von alten Kisten, sondern nach einer Offroad-Rallye an. Sehr cool und ein absoluter Spaß! Während dessen ich beschließe, dass meine Möhre nicht wieder verkauft, sondern gründlich neu aufgebaut und nächstes Jahr bei einem weiteren Rodeo eingesetzt wird.

Nach dem Mittagessen holt uns aber dann die Realität des Wetters ein. REGEN. BÄH!

Also ab auf den Asphalt, raus aus dem Wald, schnellstmöglich nach Deutsch Goritz. Dort ist das Finish und ich bin gespannt auf das Foto unseres genialen Zufall-Teams von der "Ziellinie". Leider habe ich keine Ahnung, wann wir es bekommen.

Trotz des Wetters trete ich die Fahrt zu Elliot an. Schließlich sagt die Wetter-App gleich Trockenheit voraus. Ich bin klar entschlossen, heute noch in Hintersee anzukommen. Bis ich auf Höhe des Schobernpass aus dem Tunnel heraus in ein Unwetter gerate. Jetzt reicht es mir! Ich bin nass, kalt, müde und platt. Ich muss runter vom Motorrad!

Die nächste Abfahrt gehört mir. Das erstbeste Hotel ebenfalls. Und es ist auch noch ein Zimmer frei!

Nun steht Möhre auf der "Bierterrasse", die mangels Personal geschlossen ist und ich liege in einem warmen Bett. Auch schön!

Mein Fazit:

Ein Pothole Rodeo ist ein Erlebnis! Es ist anders als man erwartet. Die Challenges sind ... nein, das erzähle ich nicht hier! Das möge jeder selbst herausfinden. Wie? Na...einfach mal mitmachen! :-) Nur so viel sei gesagt: ich bin bereits am zweiten Tag bei den Challenges ausgestiegen und habe meine persönliche verfolgt: heil und ohne Materialschaden ins Ziel kommen!