In der Sahara

Wenn man an Marokko denkt, denken viele an Wüste. Es hat ja auch welche. Und gar nicht mal so wenig. Doch so richtig Wüste, wie wir Europäer uns das oft vorstellen, findet man in schönster in der Merzouga Sahara.

Dünen, die in der Sonne je nach Tageszeit so unterschiedlich Leuchten. Dünen, in denen man innerhalb kürzester Zeit als "Wüstenneuling" die Orientierung verliert. Sand, der so weich ist, dass man beim Versuch der Dünenwanderung bis zu den Knöcheln versinkt. Sand, der in kürzester Zeit so gefährlich werden kann...

Hier, am Fuße der ersten Dünen, werden dann auch die Fotos vom Zieldurchlauf gemacht. Ein paar Tage vor Rallye-Ende, aber die Kulisse zählt. :-) Gut gelaunt, doch nicht jeder Motorradfahrer "gut" gekleidet, treffen wir uns nur wenige hundert Meter von unserem Riad entfernt, stellen uns auf, fahren durch den Zielbogen, albern im Sand herum und dann...sehen wir am Horizont die gelbe Wand! Ein Sandsturm! Nun heißt es "zack zack". Schnell geht es auf und in die Fahrzeuge, doch wir kommen gerade so bis zum Asphalt, dann geht die Welt unter. Ich habe wenigstens meinen Helm auf und kann das Visier schließen. Doch so mancher eiert blinzelnd irgendwelchen Rücklichtern hinterher und zum Glück winkt uns jemand in die Einfahrt zum Riad. Wo meine Hängematte im sandigen Wind zwischen zwei Bäumen flattert und es kein Fleckchen mehr ohne Sand gibt! Andere Teilnehmer retten mich, bieten mir an, mit meiner LuMa in ihr Zimmer zu ziehen. Was ein Glück! Aber auch schade um die Nach unter Sternenhimmel...

In der Merzouga Sahara haben wir am nächsten Tag die Möglichkeit, uns auszutoben. Mit Buggys, Quads oder kleinen KTMs. Für Letzteres war ich leider bei der Anmeldung zu langsam und habe es verpasst. Doch eine Fahrt im Buggy macht definitiv auch Laune.

Wir starten im Konvoi, immer unter Beobachtung von vier Begleitfahrzeugen. Es soll ja keiner verlorengehen. Bereits nach den ersten beiden kleinen Dünen weiß keiner von uns mehr, wo wir sind. Wir denken aber gar nicht darüber nach, sondern driften durch den Sand, jagen Hügel um Hügel hoch und wieder runter und plötzlich, wie auch immer wir hierher gekommen sind, stehen wir auf eine Plateau aus Sand und hinter uns die höchste Düne. Weit und breit kann man hunderte Kilometer schauen und das Auge schafft es kaum noch, den Horizont zu erfassen.

Am Abend kommen wir noch einmal hierher. Doch diesmal per Kamelritt. Wobei es ja eigentlich ein Dromedarritt ist. Denn die Kamele in Marokko sind so ziemlich alles Dromedare. Mit reichlich unbequemen Sätteln, bestehend aus einem Holzgestell und Teppichen und einem Griff zum Festhalten. Bei meinem Sattel sind die Teppiche verrutscht und die nächsten Tage kann ich wunderbar beobachten, wie sich blaue Flecken am Oberschenkel beim Motorradfahren verhalten. Doch der Blick durch die Dünen in der Abendsonne war das allemal wert!