Griechenland...ungeplant und doch so schön!

Girechenland zeigt sich mir wieder von der schönsten Sonnenseite. Zwar ist dieser Herbst deutlich kühler, aber immerhin ist es hier trocken von oben. Ich fahre relativ direkt in Richtung Kalyvia Varikou. Hier gibt es einen CP direkt am Meer. Auf dem zwar, wie nun fast überall, Restaurant und Minimarkt schon geschlossen sind, doch er bietet einen Platz für mein Zelt, ein blitzsauberes und neues Sani-Gebäude und einen wunderschönen Strand direkt vor der Nase. Der passende Platz, um zwei Tage zu verweilen und ein wenig historische Orte aufzusuchen. gehört ja zu Griechenland schließlich auch dazu.

So starte ich am nächsten Tag in Richtung "Archäologischer Park von Dion". Es ist beeindruckend, durch die Reste einer längst vergangenen Stadt zu laufen, sich geschäftiges Treiben auf der ehemaligen Hauptstraße vorzustellen und sich das Leben in den Häusern am Rande eins ausgeklügelten Wasserverorgungssystems auszumalen. Ich schlndere zwischen den Resten eines verblühten Volkes herum und frage mich, was wohl von unserer Zeit in 2000 Jahren übrig sein wird.

Nach einem kurzen Einkauf mime ich die Hausfrau, wasche Wäsche, koche mir eine Kleinigkeit und genieße dann die Sonne und das Meer. Als schließlich am Nachmittag ein Gewitter aufzieht, baue ich mein Tarp auf und werfe den Grill an, als ich ein Motorrad höre. Ein junger Ungar hat ebenfalls diesen Platz angesteuert und nachdem er sich "in der Nachbarschaft" häuslich eingerichtet hat, gesellt er sich zu mir. Wir plaudern über die verschiedensten Motorräder, über Ungarn, schöne Strecken in Griechenland und schließlcih über Österreich. Ich soll unbedingt einmal in der Gegend von Wildalpen Motorrad fahren. Sagt Joszef. Okay...das muss ich natürlich gleich googeln und siehe da: das ist ja direkt bei Mariazell. Dort, wo einer meiner lieben Mitfahrer des Österreich-Rodeos herkommt! Also zack an die Tasten und schwups Mariazell für den Rückweg eingefügt. Als ich einige Zeit später in meinen Schlafsack krabbele, muss ich grinsen. Da muss man in Griechenland am Meer einen Ungarn kennenlernen, damit man den Gedanken in die Realität umsetzt, einen lieben Menschen in Österreich zu besuchen. Welt, du bist soooo schön bunt! :-D

Bunt sind auch mittlerweile die Wälder. Herbstbunt. So fahre ich eher gemütlich und die Sonne genießend am nächsten in Richtung Olymp. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit fahre ich in Jeans, da mein Plan eine kleine Wanderung vorsieht. Was meine Geschwindigkeit noch mehr reduziert, denn ohne die übliche Schutzkleidung bin ich einfach extrem vorsichtig. Der Hochnebel hält den Berggipfel fest umschlossen, so dass ich direkt zum Alten Kloster von Agios abbiege, um von dort zur "Holy Cave" von Dionysios zu laufen. Auf dem Parkplatz wechsle ich schnell die Schuhe, was sich auf dem wunderschönen Wanderweg als absolut richtige Entscheidung herausstellt. Der Wald, der Fluß, die Naturwege...es ist einfach nur traumhaft. Auch wenn die Höhle nun wirklich völlig unspektakulär ist, so entschädigt die Natur um ein vielfaches die Anstrengung des Weges.

Nach einem weiteren Nachmittag am Meer, frisch sortiertem Gepäck und gut ausgeruht, heißt es dann aber doch Abschied von Griechenland nehmen. Ich hoffe, dass sich die Schlechtwetterfront nun vom Balkan verzieht. Meine Zeit ist begrenzt und der Weg nach Norden unausweichlich.

Archäologischer Park von Dion

Blick vom Olymp zum Meer

Wanderung zur Holy Cave

Holy Cave

Altes Kloster von Agios

Goodbye Greee