Endlich Sommer - und ich bin in Griechenland!

Ich erreiche die Grenze zwischen Bulgarien und Griechenland und bleibe erst einmal stehen. Ich muss nämlich jetzt dringend mal ein paar Schichten ausziehen, denn nun bin ich im Sommer angekommen und genieße die Wärme! Und bin tief beeindruckt und kann es wieder einmal nicht glauben, mit dem Motorrad hier zu stehen, wo ich gerade stehe!

Vor mir liegt in nicht allzuweiter Entfernung das Meer. Ich frage mich, ob ich es nach der nächsten Bergkuppe schon sehen werde und google nach Campinplätzen, denn ich benötige in den nächsten ein, zwei Stunden eine Unterkunft. Da ich nicht weiß wo ich so ganz genau bin, mich mit den Tipps für dieses Land noch nicht befasst habe, möchte ich gerne zwei Tage an einer Stelle bleiben. Einen Strandtag einlegen, ein wenig Historie besichtigen. Also nehme ich einfach einen empfohlenen Campingplatz aus dem Netz, gebe die Adresse ins Navi ein und fahre los.

Tatsächlich sehe ich das Meer blau glitzernd am Horizont, nachdem ich den Tunnel durch die nächste Bergkuppe hinter mir habe. Völlig geflasht verpasse ich die Einfahrt in die alte Bergstraße. Doch es ist egal. Ein Kreisgrinsen hat sich unter meinem Helm zementiert. Ich bin in Griechenland! Ich bin am Meer!

Und ich kann nicht anders, fahre rechts ran, um ein Bild zu machen. Hupend fährt ein Auto an mir vorbei. Auf einer vierspurigen Straße, auf der nur er und ich sind? Ernsthaft? Ich schüttele lachend den Kopf, kann es nicht ernst nehmen. Doch was ich jetzt brauche ist ein Campingplatz. Am Meer bitte. Mit Strand. Was gar nicht sooo einfach ist, denn hier ist schon Nachsaison und es sind längst nicht mehr alle Plätze und Läden geöffnet. In Nea Karvali finde ich auf dem Camping Alexandros einen schattigen Platz für mein Zelt und ein offenes Restaurant. Außerdem noch ein nettes Rentnerpärchen, er Deutscher, sie Griechin, die gerade ihre Tour durch Kanada planen und ein Bikerpärchen mit einer Harley und einer Goldwing aus Süddeutschland. Letztere treibt es am nächsten Tag weiter, doch wir bleiben in Kontakt und sehen uns an den Meteora-Klöstern wieder. Ich lege aber erst einmal einen Strandtag ein. Pause muss man schließlich auch machen und ich war immerhin fast ein Jahr lang nicht am Meer. ;-) 

Thassos soll eine sehr schöne kleine Insel mit schönen Stränden und netten kurvigen Straßen sein. So wundert es mich nicht, dass hier ganze Horden von Motorrädern unterwegs sein. Darunter eine Gruppe von bestimmt 30 Maschinen aus der Schweiz. Doch das ist mir zu trubelig. Und das Wetter spielt leider auch nicht mit. So sehe ich nicht viel von der Insel und das beeindruckendste ist die Überfahrt. Übers Meer, aber ohne Fahrzeugsicherung. Das Urvertrauen der Schiffsbesatzung ist grandios. Meines weniger und ich bin froh, als Elsa und ich unbeschadet auf dem Festland in Richtung der Meteora-Klöster weiterziehen. Dort treffe ich tatsächlich das Bikerpärchen wieder und wir schauen uns gemeinsam den Sundowner an. Oben vom Berg der Klöster, hinweg über ein grandioses Tal. Ein Erlebnis, dass ich nur jedem empfehlen kann. Da die beiden nur noch eine Woche Urlaub haben, verabschieden wir uns am nächsten Tag. Mein Weg soll mich nun langsam nach Norden führen. Der Ohrid-See soll mein nächstes Ziel sein.

Die Tage und der Weg dorthin wird noch einmal spannend und auch ein wenig turbulent. Angefangen vom Pintos-Gebirge, der Vikos-Schlucht und der einfach beeindruckenden Natur und Gegend in Griechenland, mit Sonne auf den Gipfeln der Katara-Schlucht, habe ich plötzlich einen Schwächeanfall. Oder ist es Corona? Auf jeden Fall fröstelt es mich bei 24 Grad und ich brauche dringend eine Pause. Dabei hatte ich doch gerade erst den Strandtag. Mir wird ein wenig Angst und Bange. Ich hoffe nur, es ist kein C.! Das würde mich einen zu großen Teil meines Urlaubs kosten. Also nehme ich das nächstbeste Hotel. Außerhalb jeder Ortschaft und ohne Restaurant. Was soll´s. Der Gaskocher auf dem Balkon tut es auch und nachdem mein Magen gefüllt ist, gehe ich sehr früh schlafen und bin zum Glück am nächsten Morgen wieder fit. Juhu!

 


Kommentare:

Hallo Eva, wir haben uns grad dieses WE in Seelbach beim GS-Girls Treffen kennen gelernt und Brigitte und ich haben gleich ein wenig auf deinen Seiten gestöbert. Die sind einfach super und und wenn die Links wieder funktiinieren, lesen wir gerne weiter. Mach weiter so, lebe den Spirit und wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen. Liebe Grüsse, die Schwezer Brigitte und Peter

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Hallo Eva, einen super Blog hast Du da. Mit Begeisterung hab ich alles am Stück gelesen und dabei Deinen Mut bewundert. Ich mache gerade mit knapp 49 meinen A Schein und hoffe, dass ich irgendwann auch den Mut und die Möglichkeit finde solche Reisen zu machen.
Viele liebe Grüße Nicole

Nicole
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Hallo Nicole,
vielen Dank und ich freue mich, dass dir meine Seite gefällt!!!
Ich kann dich nur ermuntern, zu reisen. Auf diese Art würde zu reisen. Es ist unheimlich erfüllen! :-)

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