Lasset das Schrauben beginnen – oder: Kosmetische Behandlung einer alten Dame

Nun steht sie da. Die Möhre. Im Haus. Wer hätte gedacht, dass ich einmal ein Motorrad in ein Haus schiebe. In ein Zimmer! Doch es ist geschehen und ich finde, es sieht gar nicht so schlecht aus. Wobei ich ja jederzeit die Türe schließen kann, wenn es mich stört. ;-)

Aber wofür mache ich das alles?

 

Zuerst einmal: es stört mich überhaupt nicht. Denn das Möhrchen im Haus zu haben, ermöglicht mir die Schrauberei im Warmen. Und die Schrauberei muss sein! Ich habe es meiner alten Dame schließlich verprochen!

Mein Möhrchen musste schon in der Garage sämtliche Flüssigkeiten hergeben, den Tank hinter sich lassen, den Sattel abgeben und noch ein paar andere Anbauteile zurücklassen. Denn nun fängt sie an: die kosmetische Aufbereitung der alten Dame, damit sie zu ihrem 30. Geburtstag wie ein frischer Hüpfer den weiten Weg nach Marokko antreten kann. Ein bisschen Angst habe ich. Denn ich bin ja völlig ahnungslos bezüglich Schrauberei am Motorrad. Doch wie sagt Astrid Lindgren schon durch den Mund von Pippi Langstrumpf?

„Das habe ich noch nie probiert. Also bin ich mir ganz sicher, dass es mir gelingen wird!“

Schauen wir mal, wie sich mein Mut und meine Zuversicht – und nebenbei auch das Möhrchen – über den Winter entwickeln. Und ich bin mir ganz sicher, dass die alte Dame zumindest im Frühjahr endlich einen schönen Namen haben wird und „Möhrchen“ zum Spitznamen wird. :-)